Die Methodik des EMDR

 

Dem an EMDR interessierten Leser sei hier das Fachbuch von

Oliver Schubbe (2013) „Traumatherapie mit EMDR. Ein Handbuch für die Ausbildung“ ans Herz gelegt.

 

Demnach wird laut Schubbe (2013) EMDR als Möglichkeit einer „(…) psychologischen Interventionen bezeichnet, die eine beschleunigte Verarbeitung traumatischer, eingefrorener Erinnerungen und eine Auflösung starrer Verhaltensmuster möglich macht. Die Neubearbeitung von belastenden Erinnerungen und mit ihnen verbundenen unangepassten Kognitionen erfolgt dadurch, dass die Klientin sich zeitlich auf ihr inneres Erleben beim Fokusieren der belastenden Vorstellungen konzentriert und ihre Aufmerksamkeit auf einen äußeren Wahrnehmungsreiz (die bifokale Stimulierung) richtet".

 

Entscheidend für die Effektivität des dadurch ausgelösten inneren Prozesses ist, dass es dem Klienten gelingt, sich in eine Beobachterrolle zu begeben, von der aus er alles, was mit ihm geschieht, wahrnehmen und wieder gehen lassen kann.

 

Die aktive und intensive Begleitung dieses inneren Prozesses des Klienten macht eine therapeutische Einzelarbeit notwendig.“ (1)

 

Diese bifokale Stimulierung kann durch das sogenannten „Tappen“ (abwechselndes Berühren - zum Beispiel der Knie des Klienten) oder durch optische Reize erfolgen. So bewegt der Therapeut seinen Finger in gleichmäßigen Bahnen von links nach rechts und der Klient folgt dieser Bewegung nur mit den Augen und hält dabei seinen Kopf still. Ebenso können bilaterale Geräusche angewendet werden.

 

 

Die Wirkweise des EMDR kann am besten mit dem Accelerated Information Processing (AIP) Modell von Shapiro erklärt werden: „Wenn ein Trauma stattfindet, scheint das Nervensystem die Erinnerung an diese Situation mit allen Bildern, Gedanken und Gefühlen „einzufrieren“. Die Augenbewegungen, die wir im EMDR anwenden, scheinen den Block im Nervensystem aufzuheben und zu ermöglichen, die Erlebnisse zu verarbeiten. Dies geschieht evtl. auch im REM – oder Traumschlaf – die Augenbewegungen helfen nichtbewusstes Material zu verarbeiten. Es ist wichtig sich klar zu sein, dass es Ihr eigenes Gehirn ist, das die Heilung herbeiführt und Sie darüber Kontrolle haben“. [2]

 

EMDR ist eine sehr stark strukturierte Methode zur Traumabehandlung. In acht Schritten begleitet der Therapeut den Klienten, wobei er sich als Therapeut eher zurück nimmt um den Prozess der Traumaverarbeitung nicht zu stören.

 

Abbildung 1: Phasen des EMDR. Quelle:  „Eye Movement Desensitization and Reprocessing, Manual 1“ Herausgeber Francine Shapiro, PH.D., 1994.

 



[1] Schubbe (2013),

[2] Shapiro et al. (2012),